Schreibung der Nasalvokale 

Wia-mor d Nasalvokal schreibd



Sie möchten auf eine gute Weise schwäbisch schreiben?
Dann heiße ich Sie herzlich willkommen auf dieser Seite! Auf ihr geht es um die Nasalvokale. Diese tragen mit ihrem charakteristischen Klang einen wesentlichen Teil zum Klang der schwäbischen Sprache bei. Sie finden sich in sehr vielen schwäbischen Wörtern. Beispiele: 

Nasalvokal a: Mã Mann, Nãs Nase, Nãma Name, nã hin, drã daran, mãna mahnen 
Nasalvokal o: Mõ Mond, nõ noch, dazuhin, Tõ Ton, Sõ Sohn 
Nasalvokal ẽ: Gẽged Gegend, dẽga denken, Tẽ Töne, hẽ hin, kaputt 

Die Nasallaute ã und ẽ sind im Verhältnis zu ihren Klarlauten Phoneme, da sie Wörter mit unterschiedlichem Sinn unterscheiden. Beispiele: nãa hin - naa hinab; Tẽ Töne - Tee Tee




Die  Schreibung der Nasalvokale geschieht international mit Tilde als ã, õ und ẽ.  


Diese Schreibung findet sich innerhalb Europas im Portugiesischen und im Spanischen. 
Zudem ist die Schreibung mit Tilde in der wissenschaftlichen IPA-Schrift Standard. 
Diese Schreibung macht auch im Schwäbischen Sinn. 




Schwäbische Autoren mit der Schreibung der Nasalvokale als ã, õ und ẽ 

Die Schreibung mit Tilde wählte als einer der ersten der weitgereiste Tübinger Sprachprofessor und Schwäbisch-Dichter Karl Moritz Rapp (1803-1883). Ebenso wählte Adolf Grimminger (1827-1909), nicht nur Dichter, sondern als Opernsänger in Europa unterwegs, diese Schreibung. Heute gehören zu ihren bekanntesten Vertretern Roland Groner, pensionierter Schulleiter in Balingen und der Autor Eduard Huber


Schreibung der Nasalvokale mit dem Computer 1. M

Mit der Tastatur Ihres Computers sind die häufigen Nasallaute ã und õ "hobfaleichd" kinderleicht zu schreiben:

1. Zunächst links die Tasten „STRG“ und „ALT“ zeitgleich gedrückt halten (so wie Sie es machen, um @ zu schreiben). 


2. Dann rechts auf der Tastatur die Taste mit der Wellenlinie drücken.
3. Dann alle Tasten loslassen
4. Anschließend auf die Buchstabentasten a bzw. o drücken
5. Voilà - Der Nasallaut steht in ihrem Text!

Die Schreibung des seltenen e-Nasalvokals und des sehr seltenen i-Nasalvokals rgeht in Word leider nur über das Menü "Sonderzeichen einfügen". Die Schreibung des seltenen nasalierten ä geht es leider nur mit Schreibung des normalen ä und anschließender Einfügung einer Wellenlinie, zu erreichen über das Menü "Sonderzeichen einfügen" - wählen Sie dann "diakritisch kombinierende Zeichen" und in deren Bereich die Wellenlinie.


Schreibung der Nasalvokale auf dem Smartphone

Auch die Schreibung der Nasalvokale ã und õ mit Ihrem Smartphone geht "hobfaleichd" kinderleicht

1. Mit dem Finger zunächst auf dem Buchstaben a bzw. o bleiben. Dann ploppt das Feld mit Sonderschreibungen für a bzw. o auf.


2. Fahren Sie mit ihrem Finger auf das ã bzw. õ und bleiben Sie kurz darauf.
3. Voilà, das war´s schon - Sie finden in Ihrem Text das ã bzw. õ  geschrieben.


Eine Schreibung der seltenen Nasalvokale ä, e und i auf dem Smartphone ist leider nicht möglich.


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Bitte so nicht - Das Schreibchaos in den Mundartbüchern 

In den schwäbischen Mundartbüchern trifft man auf ein chaotisches Durcheinander von Schreibweisen für die Nasalvokale. Entweder werden sie nur als a, e und o geschrieben und sind nicht erkennbar. Oder man trifft teils auf frei erfundene Akzentschreibungen wie á, à, â, a´, a´h,  oder ê, e´h, ee, oder ó, ò oder ò, teils phantasievoll sogar mit h kombiniert- alle schon gelesen. Alles dies überzeugt in keinster Weise. Es bleibt ein Rätsel, weshalb den schwäbischen Mundartschreiber/innen der hilfreiche Weitblick nach Europa komplett abgeht. Es wäre so einfach, Schwäbisch auf gute Weise zu schreiben - man muss sich nur ein bisschen in Europa umsehen und sich von der Fixierung auf das Hochdeutsche lösen. Für Jugendliche wäre das alles keinerlei Problem - lernen sie doch vielfach europäische Fremdsprachen.  



Es kommt hinzu, dass die die Zeitungen im Großraum Stuttgart (sie gehören alle zur gleichen Verlagsgruppe) es ablehnen, auch nur eine gemäßigte Leitlinie für die Schreibung des Schwäbischen anzuwenden. Buchstaben aus dem europäischen Horizont zu übernehmen wäre sowohl für die Zeitungsdruckereien, wie auch für die Zeitungsleser/innen keinerlei Problem!


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