August Lämmle








August Lämmle (1876-1962), geboren in Ludwigsburg-Oßweil, war zu seiner Zeit der beste Kenner Württembergs. Er verfasste zahlreiche Bücher. Seine allgemeinen Bücher sind hochdeutsch geschrieben, seine Gedichtbände dagegen konsequent in Schwäbisch.

Lämmle ist ein Autor, der nicht einfach unreflektiert in Schwäbisch irgendwie drauflosschreibt. Seine Schreibweise ist reflektiert und durchdacht. Er erklärt, wie sich bei ihm Sprechung und Schreibung zueinander verhalten ("Es leiselet im Holderbusch" S. 209f). Seine Schreibweise war für eine ganze Generation kleinerer schwäbischer Autoren stilbildend.

Derzeit wird seine Verstrickung in den Nationalsozialismus stark diskutiert. Übernahmen nationalsozialsitischen Gedankenguts finden sich in Lämmles Zeitschriftenartikeln und anderweiteren Veröffentlichungen. In klarem Gegensatz dazu sind alle seine Bücher völlig frei von diesem Gedankengut.

Ein "Must have" ist sein Gedichtband "Es leiselet im Hoderbusch". Die Gedichte sind thematisch vielfältig und unterhaltsam. Die Schreibung ist gut leserbar und verständlich. Das Buch ist derzeit leider nur antiquarisch zu bekommen. Es wird von Kennern stark gesucht; unter 20 € ist es nur selten erhältlich. Aber diese Investition lohnt sich!


> August Lämmle, Es leiselet im Holderbusch, 218 Seiten, 2. Aufl. Suttgart 1943