Kurzeinführung zum Buchstaben R:


a)   Rhotische und nicht-rhotische Sprachen:


Sprachen mit stärkerer Aussprache des "r" nennt man rhotisch.
Sprachen mit schwächerer Aussprache des "r" nichtrhotisch.
Die Bezeichnung kommt vom griechischen Buchstaben "rho" (r).


Solche Variationen kennt z. B. das Englische: Das amerikanische Englisch ist tendeziell rhotisch, das britische Englisch ist tendenziell nicht-rhotisch.


b)   Hochschwäbisch


Der Laut r wird im Hochschwäbischen immer hörbar und damit vorbildlich gesprochen.
Er ist oft mit einem leichten Gleitvokal verbunden. Er kann regional auch silbischen Wert annehmen, sodass der Gleitvokal entfällt. In wissenschaftlicher Begrifflichkeit ausgedrückt ist das Schwäbische eine stärker rhotische Sprache als das nur schwach rhotische Hochdeutsche.

c)   Hochdeutsch

Das r wird nur noch vor einem Vokal, aber nicht mehr danach gesprochen.
Nach einem Vokal wird es zwar noch geschrieben, aber meist nur noch als leichtes a gesprochen. Häufige Wörter wie z. B. für, nur, ver, unter oder über werden alle ohne r gesprochen, also als füa, nua, fäa, unta oda üba. Wenn Sie das nicht glauben wollen - Ein Blick in den Aussprache-Duden zeigt es. Kritisch betrachtet zeigt sich das Hochdeutsche hinsichtlich des Lautes R als ein weitgehend r-freies Katastrohendeutsch.

Diese vom Duden auch noch unterstützte Verballhornung des Lautes R im Hochdeutschen ist geradezu eine Katastrophe. 

Auch Wörter wie Bücher, Lehrer, Schüler werden laut Duden nur noch als Bücha, Lära, Schüla usw. gesprochen. Der nebenstehende Aufmacher der Bildzeitung erschien, als das Thema "Schreiben nach Gehör" diskutiert wurde: Soll man den Schülern beim Schreiben-Lernen erlauben so zu schreiben, wie man hochdeutsch spricht? Dann fehlt das r weitgehend.

Der schriftdeutsche Satz: "Der Lehrer gibt den Schülern die Bücher"
wird streng nach Duden hochdeutsch so ausgesprochen:
Däa Lera gipt den Schülan die Bücha.