Kurzeinführung zum Buchstaben S


Süddeutsche Aussprache:

Der Laut s zählt, wie das sch und das f, zu den so genannten "Reibelauten". Diese kommen zwar hochdeutsch stimmlos und stimmhaft vor, hochschwäbisch dagegen nur stimmlos. Diese stimmlose Aussprache ist keine besondere schwäbische Eigenheit, sondern gilt im ganzen Süden des deutschen Sprachraums, vom Saarland aus quer durch den Süden bis nach Wien hinüber - sofern das agressive Hochdeutsch diese nicht schon zerstört hat.

Elision eines n vor nachfolgendem s:

Vor einem s elidiert im Schwäbischen der Laut n. Beispiele:
Geged Gegend, Juged Jugend, daused tausend, äbbes schees etwas schönes usw.


Kurzeinführung zum Laut Sch  


Aussprache:


Der Laut sch zählt, wie das s und das f, zu den so genannten "Reibelauten". Diese kommen zwar hochdeutsch stimmlos und stimmhaft vor, hochschwäbisch dagegen nur stimmlos. Diese stimmlose Aussprache ist keine besondere schwäbische Eigenheit, sondern gilt im ganzen Süden des deutschen Sprachraums, vom Saarland aus quer durch den Süden bis nach Wien hinüber - sofern das agressive Hochdeutsch diese nicht schon zerstört hat.

Hochdeutsch wird der Laut sch eher im vorderen Bereich des Mundraums gebildet, was ihn hell klingen lässt. Hochschwäbisch dagegen wird er eher im hinteren Bereich gebildet, was ihn dunkler und voller klingen lässt. 


Kurzeinführung zur Laut St


Aussprache:


Hochdeutsch wird die Buchstabengruppe St nur am Wortanfang als "scht"
ausgesprochen (schtolpern, Schtein, schtudieren ...), im Wortinneren als st (Bürste, Durst, rasten ...)
Hochschwäbisch wird sie nicht nur am Wortanfang, sondern auch im Wortinneren "schd" gesprochen. Diese Aussprache als schd bzw. scht ist keine besondere schwäbische Eigenheit, sondern gilt im ganzen Süden des deutschen Sprachraums, vom Saarland quer durch den Süden bis nach Wien hinüber - sofern das agressive Hochdeutsch diese nicht schon zerstört hat.

Schreibung:

Viele schwäbische Autoren schreiben immer "scht", auch am Wortanfang (wo dies vom Hochdeutschen her überhaupt nicht notwendig wäre!). Der Drang nach Jux spielt bei vielen wohl eine größere Rolle als eine gute Schreibung. Aber ehrlich: Wer mag denn "schtatischtisch" entziffern wollen? Und die "Schachschpielkunscht" ist beinahe noch schwieriger als das Spiel selbst ... Also besser bei "st" oder "sd" bleiben - von einem Schwäbisch-Leser kann man erwarten, dass er Bescheid weiß.