Wo spricht man Schwäbisch?

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1. Das schwäbische Sprachgebiet erstreckt sich auf Baden-Württemberg und Bayern.

Im Westen
beginnt es auf dem Hauptkamm des Schwarzwaldes (Freudenstadt)
.
Im Osten
reicht es bis an den Lech (Augsburg)
.
Im Norden
beginnt es auf einer Linie etwas nördlich von Stuttgart bis nach Nördlingen.

Im Süden
geht es in Württemberg bis über die Donau hinaus, in Bayern bis ins Allgäu hinein.


2. Klassisch wird dieses schwäbische Sprachgebiet eingeteilt in drei Streifen, die sich jeweils von Nord nach Süd erstrecken:

Südwestschwäbisch:
Es beginnt im Norden westlich von Calw (schwäbisch "Calb"!) auf der Höhe zwischen Nagold- und Enztal in einem schmalen Streifen, der sich nach Süden hin deutlich verbreitert und über Freudenstadt und Balingen bis nach Sigmaringen reicht. Ab Horb nach Süden hin beginnt man "gsae" statt "gwaä" gewesen zu sprechen, und die Sätze der klassischen Sprecherinnen und Sprecher bekommen einen wunderschönen melodiösen Klang. Südwestschwäbisch ist Musik!

Zentralschwäbisch:
Dieses Gebiet ist flächenmaßig und von der Einwohnerzahl her das größte schwäbische Teilgebiet. Es umfasst den Großraum Stuttgart (der schon stark verhochdeutschfiziert ist!) und reicht nach Süden bis an die obere Donau. Im Westen beginnt es mit den Landkreisen Böblingen und Tübingen und reicht nach Osten bis an die Iller (den Grenzfluss zwischen Württemberg und Bayern). Hier spricht man "gwäa" gewesen und "Sdoe" Stein, aber auch "Schnae" Schnee und "raod" rot.

Ostschwäbisch:
Es umfasst grob skizziert den bayrischen Regierungsbezirk Schwaben und reicht von Nördlingen und Rothenburg ob der Tauber im Norden bis ins Allgäu im Süden. Ein Übergangsgebiet zum Ostschwäbischen gibt es in den württembergischen Gebieten nördlich von Ulm: um Aalen und Heidenheim und im Brenztal.

Übrigens:
Das oft behauptete Älblerisch gibt es nicht. Es ist eine Erfindung der Jux-Literatur. Der Dialekt ist in jedem der drei Streifen auf der Alb und unter der Alb identisch. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass die Gebiete der Schwäbischen Alb noch nicht so stark von der Verhochdeutschifizierung erfasst sind wie die dicht besiedelten Gebiete am Neckar unterhalb der Alb.