Dawid? David?

Wie spricht man eigentlich den Namen "David" aus?
Ein Erlebnis aus dem Schulunterricht in einer
württembergischen Kreisstadt im Schwarzwald. 





Eine Grundschulklasse im Vorort einer schwäbischen Kreisstadt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich bunt gemischt aus schwäbischer und zugewanderter Herkunft zusammen. Der Lehrer lässt eine Geschichte lesen, in der mehrfach der Name „David“ vorkommt. Der Umfang der Geschichte reicht für zehn Lesebeiträge. Fünf der Schüler und Schülerinnen lesen „Dafid“, fünf andere „Dawit“.

Im anschließenden Unterrichtsgespräch über die Geschichte macht er beiläufig auf die unterschiedliche Aussprache des Namens "David" durch die Lesenden aufmerksam. Keiner der Viertklässlerinnen und Viertklässler hatte diesen Unterschied bemerkt.

Nach und nach kommen einige Wortmeldungen aus der Klasse (schwäbisch: "Dia Kendor sdregged so n
åch ond nåch"). Einer der schwäbischen Schüler, der selbst den Namen David trägt, sagt: „Mae Oma saed zo mir emmor „Dafid“. Abor i glaob, dees muas „Dawit“ håesa.“ Die anderen stimmen ihm zu. Er gilt als kluger Kopf in der Klasse.

Aber hat er recht? In diesem Fall erstaunlicherweise: Nein. Denn der einseitig norddeutsch ausgerichtete Aussprache-Duden gibt sich bei diesem Namen ausnahmsweise einmal tolerant und lässt neben der norddeutschen Aussprache "w" auch mal die süddeutsche Aussprache "f" (Ba.-Wü., Bayern, Deutschschweiz und Österreich) als gleichberechtigt gelten.