Kurzeinführung zum Buchstaben N


Der nimmermüde Veränderer


Phonetik

Das N hat ganz erhebliche phonetische Auswirkungen. Es greift, wie die anderen beiden Nasallaute M und Ng stark in die Klangfarbe benachbarter Vokale ein und bewirkt Veränderungen: Aus i wird e, aus u wird o. Dies ist allgemein bekannt. Kaum wahrgenommen wird aber, dass durch das N zudem insgesamt das Umlautsystem der schwäbischen Vokale und Diphthonge beeinflusst wird.


Grammatik


Der Abschnitt "Beobachtungen" im Wörterbuch zum Buchstaben N zeigt detailliert die Regeln auf, nach denen das N auf die schwäbische Grammatik gestaltend einwirkt.

Elision: Durch die nachweisbar regelhaften Elisionen des N entstehen z. B. neue Adjektiv-Endungen, die gegenüber den Hochdeutschen um eine Silbe kürzer sind, z. B. "Oiges Brot" Eigenes Brot (Titel eines Buches von August Lämmle) oder "a schees Heisle" ein schönes Häuschen.

Konjugation der Verben: Das N hat wesentich zur Entstehung des so genannten "Einheitsplurals" der Verben im Schwäbischen beigetragen.

Hiatustilgung: Das N dient im Hochschwäbischen zur Tilgung des Hiatus bei. Ein solcher würde entstehen, wenn ein mit Vokal endendes Wort enklitisch mit einem Folgewort verbunden wird, das mit Vokal beginnt. In diesem Fall schiebgt sich das n dazwischen. Beispiele: "må-n-e komma bee" als ich kam; dees dua-n-e gwiis edd" das mache ich bestimmt nicht


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